Rasseportrait Weißer Schweizer Schäferhund

Erscheinungsbild des Weißen Schäferhundes:
Der erste Eindruck eines guten Weissen Schäferhundes ist der eines eleganten, lebhaften und gut bemuskelten Tieres mit rhythmischen Bewegungsabläufen. Er hat einen gestreckten, kräftigen und harmonischen Körperbau, dreieckige Stehohren, dunkles Nasen- und Lefzenpigment sowie mandelförmige dunkle Augen einen geraden Rücken und eine säbelförmig tief am angesetzte Rute.
Er zeichnet sich durch Herz, Furchtlosigkeit und Selbstvertrauen aus. Eine natürliche Zurückhaltung gegenüber Fremden ist ihm angeboren, er sollte aber niemals scheu, ängstlich oder aggressiv sein. Die Liebe zu seiner Familie, verbunden mit großer Kinderliebe und seiner hohen Reizschwelle, machen ihn zum idealen Familienhund, der nichts sehnlicher wünscht als in seiner Familie aufgenommen und akzeptiert zu werden.
Weisse Schäferhunde sind freudige und gelehrige Arbeitshunde, die z.B. als Behindertenbegleithund, Rettungshundewesen oder verschiedene Hundesportarten eingesetzt werden.

Stockmaß:
Rüden: 60 -66 cm; Hündinnen: 55- 61 cm
Gewicht:
Rüden: ca. 30 – 40 kg; Hündinnen: ca. 25 – 35 kg.
Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergröße nicht ausgeschlossen werden.
Farben:
Weiss.
Haararten:
Die Durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 12 bis 13 Jahre
Funktion:
Familien- und Begleithund

Stock- / Langstockhaar

Bezeichnungen/Abkürzungen:
Weisser Schweizer Schäferhund, Berger Blanc Suisse, BBS, Weisser Schäferhund, AC Schäferhund, Amerikanisch Canadischer Schäferhund

Herkunft:
Die Herkunft des Weissen Schäferhundes geht auf den Stammvater aller Deutschen Schäferhund „Horand von Grafrath“ zurück, Der Großvater von Horand war der Rüde Greif (geboren 1879) und dieser Hund war – WEISS. Die Farbe Weiss wurde 1933 aus dem Standard des Deutschen Schäferhundes gestrichen und nicht mehr zur Zucht zugelassen. In den USA und Canada wurde die Farbe Weiss weitergezüchtet, teilweise auch mit andersfarbigen Deutschen Schäferhunden und teilweise als Reinzucht (German White Shepherd). Züchter aus der Schweiz importierten Anfang der 70er Jahre Weisse Schäferhunde (damals bekannt als Amerikanische Canadische Weisse Schäferhunde oder auch Weisse Schäferhunde, von dort kamen die Weißen erst 1982 zurück nach Deutschland. Zahlreiche Versuche diese Hunde als eigenständige Rasse in der FCI in Deutschland anerkennen zulassen schlugen fehl. Seit Juni 1991 wird der Berger Blanc Suisse (Weisser Schweizer Schäferhund) in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches SHSB geführt, der amerikanische Rüde „Lobo“, geboren am 5. März 1966, wird in der FCI als Stammvater der Rasse in der Schweiz angesehen. Am 01.01.2003 wurde der Weiße Schweizer Schäferhund als neue Rasse auch von der FCI anerkannt, bekam eine Standardnummer Nr. 347/ Gruppe 1, Sektion 1 (das Zuchtbuch wird in der Schweiz geführt). Standard

Ein Wort zu FCI / Dissidenzvereinen:
Einige seriöse und langjährige Züchter die nicht der FCI angeschlossen sind haben dafür u.a. folgende Gründe

  • Durch die Anerkennung in Deutschland können Weisse Schweizer Schäferhunde durch die FCI registriert werden, allerdings müssen hierbei die bestehenden Ahnentafeln abgegeben werden und werden durch Papiere ersetzt die nur den Vornamen des Hundes eingetragen haben. (mit anderen Worten wie ein Mischling).
  • Ebenfalls ist es möglich Hunde ohne jeglichen Abstammungsnachweis, die phänotypisch dem Bild eines Weisser Schweizer Schäferhund entsprechen, ebenfalls registrieren zu lassen. Nach vielen Jahren seriöser Zucht einfach undenkbar, zumal dadurch auch unabsehbare Folgen (z.B. Inzuchtdefekte etc) entstehen.
  • Leistung vererbt sich nicht

Der aktuelle FCI-Rassestandard wird mittlerweile auf Ausstellungen von allen Vereinen praktiziert.

(Originalstandard in französischer Sprache)

Standard Nr. 347 / 18.12.2002 / D
WEISSER SCHWEIZER SCHAEFERHUND
( Berger Blanc Suisse )
ÜBERSETZUNG:
Gesellschaft Weiße Schäferhunde Schweiz, Uwe H. Fischer und Dr. J.-M. Paschoud.
URSPRUNGSLAND: Schweiz
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINALSTANDARDES : 26.11.2002
VERWENDUNG:
Familien- und Begleithund mit ausgesprochener Kinderliebe, aufmerksamer Wächter, freudiger und gelehriger Arbeitshund.
KLASSIFIKATION F.C.I :
Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde, (ausgenommen Schweizer Sennenhunde.)
Sektion 1 Schäferhunde
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
In Amerika und Kanada konnten sich weiße Schäferhunde allmählich zu einer eigenständigen Rasse entwickeln. Anfangs der 70-er Jahre wurden die ersten Tiere in die Schweiz importiert. Der amerikanische Rüde „Lobo“ , geboren am 05.März 1996, kann als Stammvater der Rasse in der Schweiz angesehen werden. Aus Verbindungen mit diesem in der Schweiz registrierten Rüden sowie weiteren Importhunden aus den USA und Kanada wurden die Weißen Schäferhunde allmählich über ganz Europa verbreitet, wo sie heute, über Generationen rein gezüchtet, in großer Zahl leben. Deshalb werden diese Hunde seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches (SHSB) geführt.
stockhaarALLGEMEINE ERSCHEINUNGSBILD:
Kräftiger, gut bemuskelter, mittelgroßer, stehohriger, stockhaariger oder langstockhaariger weißer Schäferhund von gestrecktem Format, mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonischen Körperumrissen.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
Mäßig langes Rechteckformat, Verhältnis Rumpflänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) zu Widerristhöhe – 12 : 10
Die Distanz vom Stop bis zum Nasenschwamm ist geringfügig größer als die vom Stop bis zum Hinterhaupthöcker.
VERHALTEN / CHARAKTER ( WESEN ):
Temperamentvoll, nicht nervös, aufmerksam und wachsam; gegenüber Fremden gelegentlich etwas zurückhaltend, niemals ängstlich oder aggressiv.
Kopf:
Kräftig, trocken und fein modelliert, zum Körper passend. Von oben und von der Seite gesehen keilförmig. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang sind parallel.
OBERKOPF:
SCHÄDEL: Nur wenig gewölbt, angedeutete Mittelfurche.
STOP: Geringfügig ausgeprägt, aber deutlich erkennbar
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Mittelgroß; schwarzes Pigment erwünscht, Wechselnase und aufgehellter Nasenschwamm zulässig.
Fang: Kräftig und im Verhältnis zum Schädel mäßig lang; Nasenrücken und untere Fanglinie gerade, zur Nase hin leicht zusammenlaufend.stockhaarwelpen

Lippen: Trocken, gut anliegend, möglichst vollständig schwarz
Kiefer / Zähne : Kräftiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen sollten.
Augen: Mittelgroß, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt; Farbe braun bis dunkelbraun; Lider gut anliegend; schwarze Lidränder erwünscht.
Ohren: Hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorn gerichtete große Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten Dreiecks.
HALS: Mittellang, gut bemuskelt und harmonisch auf den Körper aufgesetzt; keine Wammenbildung; die elegant geschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechung vom mäßig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist.
KÖRPER: Kräftig, muskulös, mittellang.
Widerrist: Betont.
Rücken: Horizontal, fest
Lenden: Stark bemuskelt.
Kruppe: Lang und von mittlerer Breite, zum Rutenansatz sanft abfallend.
Brust: Nicht zu breit, tief, (ca. halbe Widerristhöhe) , bis zu den Ellenbogen reichend; ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche Vorbrust.
Bauch und Flanken: Straffe, schlanke Flankenpartie; Bauchlinie leicht aufgezogen.
RUTE:
Rundum buschig behaarte Säbelrute, die sich zur Spitze hin verjüngt; eher tief angesetzt, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend; in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen: in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen.
GLIEDMASSEN:
Kräftig , sehnig, mittelschwer
VORDERHAND :
Von vorne gesehen gerade; nur mäßig breiter Stand; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Schulter: Langes und gut schräg gestelltes Schulterblatt; gute Winkelung ; ganze Schulterpartie stark bemuskelt.
Oberarm: Von genügender Länge, stark bemuskelt.
Ellbogen: Gut anliegend.
Unterarm: Lang, gerade, sehnig
Vordermittelfuß: Fest und nur wenig schräg gestellt.
HINTERHAND:
Von hinten gesehen gerade und parallel, nicht zu breit stehend: von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Oberschenkel: Mittellang, mit starker Bemuskelung
Unterschenkel : Mittellang, schräg, mit festen Knochen und gut bemuskelt
Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt
Hintermittelfuss: Mittellang, gerade, sehnig, Afterkrallen sollten entfernt sein (außer in den Ländern, in welchen
die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist).
Pfoten: Oval, hinten etwas länger als vorn; Zehen dicht aneinanderliegend und gut gewölbt; feste,
widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen erwünscht.
GANGWERK:
Rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmäßig zügig und ausdauernd; weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Schub; im Trab raumgreifend und leichtfüßig.
Haut : Ohne Falten, dunkel pigmentiert.

HAARKLEID:
Haar: Mittellanges, dichtes, gut anliegendes Stockhaar oder Langstockhaar; reichliche Unterwolle überdeckt von
kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe sind kürzer behaart; am Nacken
und an der Rückseite der Läufe etwas länger. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.
FARBE: Weiß.
GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe:
Rüden 60-66 cm

Hündinnen 55.61 cm
Gewicht:
Rüden ca. 30 – 40 kg

Hündinnen ca. 25 bis 35 kg
Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergröße nicht ausgeschlossen werden.
Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
LEICHTE FEHLER:
Schwache Wildfärbung (schwache gelbliche oder lohfarbene Schattierung) an Ohrenspitzen; Rücken und Oberseite der Rute.

Fleckige Pigmentverluste an Nasenschwamm , Lippen und / oder Lidrändern.
SCHWERE FEHLER:

Plumpe Erscheinung, zu kurzes Gebäude (quadratisches Format)
Mangelndes Geschlechtsgepräge.
Fehlen von mehr als zwei PM1. Die M3 werden nicht berücksichtigt.
Hängeohren, Kippohren, Knickohren.
Stark abfallende Rückenlinie.
Ringelrute, Knickrute, Hakenrute, Kipprute
Weiches, seidiges Deckhaar; wollig, lockig, nicht am Körper anliegend; ausgesprochenes Langhaar ohne Unterwolle.
Deutliche Wildfärbung (deutliche, gelbliche oder lohfarbene Verfärbung) an Ohrspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Ängstlichkeit, Aggressivität
Ein Auge oder beide Augen blau, hervortretendes Auge,
Entropium, Ektropium
Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss
Völliger Pigmentverlust an Nasenschwamm, Lippen und / oder Lidrändern.
Völliger Pigmentverlust an Haut und Ballen
Albinismus.
N.B. Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

langstock



Herzlichen Dank an Frau Birgit Pöttner für die Einsendung des Rasseportraits!